München, 27. April 2015 – Die gute Nachricht zuerst: 99 Prozent der deutschen Unternehmen wollen dieses Jahr Absolventen einstellen, die gerade ihren Universitäts-Abschluss erlangt haben. Die Kehrseite der Medaille: Sie tun das, obwohl nur 13 Prozent der Arbeitgeber glauben, dass die akademischen Institutionen die Studenten für die offenen Stellen in Ihren Unternehmen entsprechend vorbereiten. Mehr als die Hälfte (61 Prozent) meint, Universitäten würden Studenten für „manche Stellen, aber nicht alle“ vorbereiten, und ein Viertel (26 Prozent) findet, dass Studenten gar nicht angemessen vorbereitet werden. Dies hat CareerBuilder im Rahmen einer bundesweiten Umfrage unter mehr als 400 Arbeitgebern ermittelt.
Soziale Kompetenz: Mangelhaft
Auf die Frage, welche praktischen Fähigkeiten Absolventen in ihren Augen fehlen, gaben mehr als die Hälfte der Arbeitgeber zwischenmenschliche Fähigkeiten und soziale Kompetenz (55 Prozent) an. Andere Fähigkeiten, die Absolventen nicht mitbringen, sind:
- Teamfähigkeit: 41 Prozent
- Kreatives Denken: 39 Prozent
- Führungsqualitäten: 39 Prozent
- Die Fähigkeit, Probleme zu lösen: 38 Prozent
- Mündliche Kommunikation: 34 Prozent
- Schriftliche Kommunikation: 25 Prozent
- Recherchieren und Analysieren: 25 Prozent
- Projektmanagement: 22 Prozent
- Mathematik: 13 Prozent
- IT und Technik: 9 Prozent
“Obwohl fast alle deutschen Unternehmen Absolventen einstellen wollen, die gerade die Universität abgeschlossen haben, glaubt die überwiegende Mehrheit, dass Studenten nicht angemessen auf das Arbeitsleben vorbereitet werden,” so Tony Roy, President EMEA von CareerBuilder. “Diese Erkenntnis unterstreicht noch einmal, dass Unternehmen enger mit ausbildenden Instituten zusammenarbeiten müssen, um sicherzustellen, dass Absolventen genau die Fähigkeiten entwickeln, die Unternehmen für ihr Wachstum brauchen.”
Praxisbezug fehlt
Auf die Frage, in welcher Hinsicht ausbildende Institute ihre Studenten nicht ausreichend auf die Arbeitswelt vorbereiten, äußerten Unternehmen die folgenden Bedenken:
- Es wird zu viel Wert auf das Arbeiten mit Literatur statt auf das Arbeiten in der echten Welt gelegt – 64 Prozent
- Es wird nicht genug Wert auf Praktika, Berufserfahrung und Berufsausbildungen gelegt – 52 Prozent
- Ich brauche Arbeitnehmer, die sowohl technischen Fähigkeiten als auch Soft Skills vorweisen können – 44 Prozent
- Einstiegspositionen in meinem Unternehmen sind heute viel komplexer – 25 Prozent
- Universitäten können mit den schnellen Veränderungen in der Technologie nicht mithalten – 20 Prozent
- Es gibt nicht genug Studenten, die die Abschlussnoten erreichen, welche mein Unternehmen benötigt – 14 Prozent
Mit welchen Abschlüssen sind die Job-Aussichten am besten?
Arbeitgeber in Deutschland suchen am häufigsten Absolventen mit betriebswirtschaftlichen Abschlüssen. 31 Prozent der Unternehmen gaben an, dass dieser Abschluss in ihrem Unternehmen am stärksten nachgefragt wird, dicht gefolgt von Kommunikations-Technologie (25 Prozent) sowie Computer- und Informationswissenschaften (15 Prozent). Abschlüsse im Bereich Jura sind ebenfalls stark gefragt (16 Prozent), der Ingenieurbereich (15 Prozent) sowie Mathematik- und Statistik-Abschlüsse (13 Prozent) runden die Liste ab.
Welche Möglichkeiten gibt es?
Unternehmen suchen in erster Linie frisch gebackene Absolventen, um Stellen in der IT (40 Prozent) und in der Unternehmensentwicklung (32 Prozent) zu besetzen. Auch im Marketing (28 Prozent) und im Kundendienst (24 Prozent) sind reichlich Stellen vorhanden. Zu den Top Fünf gehört außerdem der Vertrieb (22 Prozent).
Wie werden diese Jobs bezahlt?
Ein Viertel der Arbeitgeber (25 Prozent), die Absolventen einstellen möchten, wollen höhere Einstiegsgehälter anbieten als im Vorjahr. Die Mehrheit der Unternehmen (60 Prozent) erwartet, dass die Gehälter konstant bleiben, 14 Prozent denken, dass sie niedrigere Gehälter anbieten werden.
Gehälter sind jedoch nicht in Stein gemeißelt: Die Mehrheit der Arbeitgeber (79 Prozent) sagt, dass man bereit wäre, mit Absolventen über das Gehalt zu verhandeln.
Die Mehrheit der Unternehmen (92 Prozent), die frisch gebackene Absolventen einstellen möchten, ist zudem bereit, verschiedene Sonderzulagen anzubieten oder über diese zu verhandeln. Abgesehen vom Gehalt sind die beliebtesten Benefits, über die Arbeitgeber verhandeln, die folgenden:
- Kostenerstattung für Weiterbildungen: 56 Prozent
- Flexible Arbeitszeiten: 55 Prozent
- Boni: 40 Prozent
- Erstattung von Umzugskosten: 39 Prozent
- Erstattung von Fahrtkosten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte: 32 Prozent
- Übernahme der Kosten für Handys: 31 Prozent
- Zusätzliche Urlaubstage: 23 Prozent
- Das Arbeiten von zu Hause und anderen Orten: 20 Prozent
*Prozentangaben können aufgrund von Rundungen bei Addition mehr als 100 betragen.
ENDE
Methode
Die Studie wurde mit 405 Personalverantwortlichen durchgeführt. Die Online-Interviews wurden im März & April 2015 von Redshift Research anhand von E-Mail-Einladungen und einer Online-Umfrage geführt.
Die Ergebnisse jeder Stichprobe unterliegen möglichen Abweichungen. Die Variationsmenge ist messbar und wird von der Anzahl der Interviews und den Prozentsätzen beeinflusst, die die Ergebnisse wiedergeben. Speziell in dieser Studie stehen die Chancen 95 zu 100, dass die Ergebnisse der Umfrage weder zuzüglich noch abzüglich in mehr als 4,9 Prozentpunkten von den Ergebnissen abweichen, die gewonnen worden wären, wenn Interviews mit allen Menschen des Universums – hier repräsentiert durch die Stichprobe – durchgeführt worden wären.
Die Stichprobe stammt aus den Partner Panels von Crowdology. Crowdology™ ist ein Online-Panel von Redshift Research. Das Crowdology™ Panel berücksichtigt regionaltypische Faktoren in gleichem Maße wie demografische Faktoren (z.B. Alter und Geschlecht) und repräsentiert die gesamte Population Deutschlands. Um zum Panel zugelassen zu werden, muss jeder Abonnent zunächst ein Profil mit 120 Fragen ausfüllen. Permanentes Panel-Qualitätsmanagement stellt die Verlässlichkeit der Studien sicher.
Obwohl Redshift auf Dienstleistungen für Unternehmen im Bereich Marketing & Kommunikation spezialisiert ist (so zum Beispiel beim Crowdology Panel), kann das Unternehmen auch weit zurückreichende Erfahrungen mit Full-Service-Recherchen über alle Branchen hinweg vorweisen. Redshift Research ist versiert im Umgang mit der Durchführung von Gruppendiskussionen, persönlichen Interviews, Telefon-Interviews, Online-Recherchen, lokalen Recherchen und statistischen Modellen – um nur einige Techniken zu nennen.
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Im Zentrum des gemeinsamen Angebotes steht die bedarfsorientierte Beratung für den richtigen Recruiting-Mix. Das Resultat sind maßgeschneiderte Lösungen, die mit Produkten für Employer Branding, Social Recruiting oder mobiles Internet weit über die klassische Online-Stellenanzeige hinausreichen.
CareerBuilder gehört zu Gannett Co., Inc. (NYSE:GCI), Tribune Company and The McClatchy Company (NYSE:MNI).
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Alexandra Schiekofer
CareerBuilder Germany GmbH
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